Nach dem erwarteten Durchmarsch am Samstag in Gruppe vier (3:0 Maximilian Heeg Gräfelfing, 3:0 Jonas Dinter Kümmersbruck, 3:0 Daniel Deichert Viktoria Wombach) war auch das Achtelfinale als Abschluss des Samstags gegen Max Keller von Bundesligisten Bad Königshofen (4:1) kein Hindernis auf dem Weg in den kommenden Finaltag.
Dort aber im Viertelfinale war klar, dass es von Beginn an zur Sache gehen würde. Gegner war Nationalmannschaftskollege Matthias Danzer, gegen den Tom in den vergangenen Partien meist – und oft deutlich – den kürzeren gezogen hatte. Diesmal jedoch entwickelte sich von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe, an deren Ende nach sechs ausgegeglichenen Sätzen Satz sieben die Entscheidung bringen musste. Gegen den Titelträger aus dem Vorjahr konnte sich Tom am Ende knapp aber nicht unverdient mit 11:8 durchsetzen und ins Halbfinale einziehen.
Und wieder kam es zum Duell mit einem altbekannten Ex-Kollegen. Daniel Rinderer – ehemaliger bayerischer Jugendnationalspieler – hieß der Halbfinalkontrahent. Im Vorjahr ebenfalls noch als Mannschaftskollege für den FC Bayern in der 3. Bundesliga aktiv, schloss sich der 21-jährige zu Beginn der heurigen Saison dem Zweitbundesligisten Fortuna Passau an und wartete dort im zweiten Paarkreuz mit sehr guten Ergebnissen auf. Aufgrund der gezeigten Vorrundenergebnisse war der gebürtige Ruhmannsfeldener denn auch als Favorit anzusehen. Tom zeigte sich aber nochmals verbessert zum Achtelfinale, verteidigte sowohl mit Vor- und Rückhand die zentrale Position am Tisch und setzte sich erneut durch – diesmal mit einem durchaus überraschenden 4:1.
Im Finale schließlich wartete Topfavorit Alexander Flemming auf den ehemaligen Altdorfer Nachwuchs. Flemming von Tabellenzweiten der 2. TT-Bundesliga – TV Hilpoltstein – konnte mit einer Halbzeitbilanz von 11:9 in vorderen Paarkreuz der 2. Bundesliga aufwarten. Zwar hatte der erfahrene Hilpoltsteiner bereits in seinem Halbfinale gegen den 18-jährigen Mike Hollo alle Hände voll zu tun um ins Finale zu gelagen (4:3), ging aber dennoch als klarer Favorit ins Endspiel. Wieder aber zeigte sich, dass Schweiger einen überragenden Tag erwischt hatte. Einen 0:2 Satzrückstand verwandelte der Ex-Altdorfer in ein 3:2, musste in Satz sechs den Ausgleich hinnehmen um dann im Entscheidungssatz sieben mit 8:4 in Front zu ziehen. Nochmals konnte er im Vergleich zum Achtel- und Halbfinale mit einer Leistungssteigerung aufwarten. Zwar kam Flemming noch einmal auf 8:6 heran, mit Entschlossenheit aber verteidigte Tom den erarbeiteten Vorsprung und krönte sich am Ende verdient mit 11:7 zum Titelträger des Jahres 2023.
Vielleicht nach einer durchwachsenen Vorrunde der erhoffte Durchbruch auf den Weg in die erweiterte deutsche Spitze des Erwachsenenbereichs. Auf jeden Fall aber die Teilnahmeberechtigung für die im März in Nürnberg stattfindenden deutschen Einzelmeisterschaften. Auf Timo Boll kann er da zwar nicht treffen, der hatte bereits vor einem Jahr seinen Rücktritt von den nationalen Meisterschaften erklärt. Sonst aber könnte ihm – Teilnahme vorausgesetzt – so ziemlich alles „drohen“ was die deutsche Herrenrangliste so hergibt – von Dimitri Ovtcharov über Europameister Dang Qiu bis zum „Rest“ der deutschen Herrennationalmannschaft. Muss man mögen, wäre aber sicher ein unvergessliches Erlebnis.